Das Aquarium | Wassererte | Ernährung der Schneckencichliden

 

Für eine Gruppe von sechs bis acht Cichliden ist ein Aquarium mit den Standardmaßen von 80 x 40 x 40 cm oder 50 x 50 x 50 cm ausreichend. Als Bodengrund sollte feiner Kies oder Sand verwendet werden. Da diese kleinen Buntbarsche Reviere bilden, kann man beispielsweise mit Hilfe von Lochsteinen Bereiche innerhalb des Aquariums abgrenzen. Da manche Schneckenbuntbarsche wühlen ist eine Bepflanzung schwierig. Grundsätzlich lassen sie aber als "Fleischfresser" jegliches Grün in Ruhe. Vallisnerien, die auch im Tangnajikasse vorkommen, sowie Javafarn und Anubias eignen sich gut. Sind die Reviere abgegrenzt, müssen ausreichend leere Schneckenhäuser auf dem Boden verteilt werden. Für Aquarianer eignen sich leere Weinbergschneckenhäuser, die man z.B. bequem über das Internet bestellen kann. Die Menge der Schneckenhäuser sollte deutlich über der Anzahl der Barsche liegen.

Die Haltung im Artenbecken ist grundsätzlich zu empfehlen. Lamprologus signatus benötigt aufgrund der Verhaltensweise mehr schwimmraum, als beispielsweise Neolamprologus similis. Weitere Informationen sind in den Fachberichte zu finden.

Wasserwerte
Das Wasser sollte leicht alkalisch (ph-Wert 7,5-9,5) und relativ hart (10-12°dGH) sein. Diese Werte entsprechen auch ungefähr denen des Tanganjikasees. Die optimale Temperatur liegt bei 26°C.

Futter für Schneckenbuntbarsche
Bezüglich ihrer Ernährungsgewohnheiten kann man eine Vielzahl der Tanganjikabuntbarsche den Carnivoren (Fleischfresser) und Herbivoren (Pflanzenfressern) zuordnen. Schneckencichliden sind Carnivore, mit gewissen Besonderheiten. In freier Wildbahn fressen Lamprologini Kleinstlebewesen, die sich in auf Steinen wachsenden Algen tummeln. Es handelt sich dabei um Krebstierchen. Aus diesem Grund eignet sich Artemia hervorragend als Futter, sowohl für Jungfische als auch ausgewachsene Exemplare. Weniger geeignet sind Mückenlarven, Wasserflöhe oder anderes Tümpelfutter, egal ob lebend oder tiefgefroren.

Artemia kann man problemlos selbst ansetzten und somit steht es ganzjährig ohne großen Aufwand zur Verfügung. Das ist ein echter Vorteil. Außerdem belastet es das Wasser kaum, was man von Flockenfutter nicht behaupten kann.

Ich habe im Laufe der Jahre so ziemlich alle Systeme getestet, in denen man Artemia ansetzen kann. Das Problem ist, die frisch geschlüpften Nauplien von den Eierschalen zu trennen, die für Fische schwer verdaulich sind. Die besten Erfahrungen habe ich mit den Aufzuchtschalen von Hobby gemacht, die ohne Luft betrieben werden und trotzdem eine hohe Schlupfrate haben. Man kann, wenn die geschlüpften Nauplien verfüttert sind, mehrmals Eier in die Schalen geben und muss sie nicht ständig erneuern. Ich habe mehrere dieser Aufzuchtschalen im Einsatz und immer ausreichend Lebendfutter.

Bei den im Handel erhältlichen Eiern gibt es große Qualitätsunterschiede. Im Rahmen einer Testreihe habe ich festgestellt, dass es bei Schlupfquote, Schlupfzeit und Haltbarkeit der frisch geschlüpften Nauplien erhebliche Unterschiede gibt. Das liegt daran, dass die Eier geschwefelt werden und die Verfahren unterschiedlich laufen. Auch das Alter der Eier wirkt sich auf die Schlupfquote aus. Deshalb ist es wichtig, dass man das Haltbarkeitsdatum vergleicht und Schlüsse auf das mögliche Alter der Eier zieht. Die von mir gemachten Testreihen haben massive Qualitätsunterschiede aufgezeigt, die ich dann mit Experten ausgewertet habe. Ich hatte z.B. Eier, bei denen die frisch geschlüpften Artemia nach einem Tag tot waren. Den Bericht habe ich allerdings nie veröffentlicht, da ich nicht unter exakt gleichbleibenden Laborbedingungen testen konnte (immer gleiche Temperatur, usw.) und deshalb Ärger mit den Herstellern vermeiden wollte. Meine Empfehlung ist, Eier von den bekannten Herstellern zu kaufen, die im Zoofachhandel üblich sind.

Gelegentlich füttere ich feines Granulat; hier habe ich gute Erfahrungen mit „Tetra Prima Mini Granulat“ gemacht.

Möchte man seine Schneckencichliden vermehren, ist Lebendfutter unabdingbar. Diese Erfahrung habe ich insbesondere bei Neolamprologus similis gemacht, die ich eine Zeit lang nur mit Granulat gefüttert hatte und sie nicht mehr ablaichten. Bei Lamprologus signatus war das unkritischer aber grundsätzlich weiß man ja als Aquarianer, das Lebendfutter immer am Besten ist.

 

      


Neoamprologus brevis (Männchen)

 

Neoamprologus brevis (Weibchen)

 


Neolamprologus similis (Männchen)

 

Neolamprologus similis